... der Erstsemestrigentag an der Uni Bern. Bologna-Reform sei Dank, durfte ich diesen bereits zum zweiten Mal in vollen Zügen - Pardon: vollen Sälen geniessen.
340 Geschichts-Studierende haben sich für dieses Semester neu an der Uni Bern immatrikuliert. Das historische Institut organisiert für die (obligatorische) Einführungsveranstaltung einen Hörsaal mit 274 Plätzen. "Warum sollte es uns besser gehen als den Hühnern?" dachte ich verständnisvoll, "schliesslich herrscht seit heute auch in der Schweiz Stallzwang" und nahm auf der zweitvordersten Stange Platz. Einzig bedenklich fand ich, dass an den Eingängen kein Bluttest durchgeführt wurde - wie, wenn jemand bereits infiziert wäre? Jedenfalls lief mir bei jedem Hüsteln oder Niesen im Saal der Angstschweiss in Strömen runter. Oder war es doch etwas zu heiss im engen Saal? Die Aufseher hatten Erbarmen und öffneten zumindest zeitweise das Fenster, sehr zum Leidwesen der Institutsdirektorin. Sie war sichtlich bemüht, sich ohne Mikrofon auch für die hintersten Reihen verständlich zu machen, weil es über eine halbe Stunde dauerte, bis der dreifach vertretene Mittelbau herausfand, wie man die Audio-Anlage zum Funktionieren bringt. Sollte die gute Dame deswegen morgen etwas heiser sein, haben wir bestimmt den ersten Vogelgrippe-Verdachtsfall in der Schweiz.
Gruss aus dem Land der ehemals glücklichen Hühner Fabienne
urkomisch, wie Du das Geschehen schilderst. Habe sehr geschmunzelt. Wie ich vorhin gelesen habe, hat die Vogelgrippe jetzt ein erstes Opfer in der Schweiz gefordert. In Zürich. Schrecklich! Traurig, dass es soweit kommen konnte. Lies selbst und erschaudere: http://www.taz.de/pt/2005/10/26/a0180.nf/text
Ja, ich habe bereits von diesem tragischen Fall gehört. Ich würde den Emu allerdings nicht als Opfer der Vogelgrippe bezeichnen, sondern eher als eines der Boulevardmedienpanikmache-gesteuerten Dummheit des Menschen. Lauf- und Wasservögel ganztags in einem Stall?
dieser niedliche Beitrag ...hust... veranlasst mich, mal ein allgemeines Grusswort an alle Bestallten zu richten: "Guten Tag, meine Damen und Herren". So.
Ab 1.3. wird um jedes deutsche Federtier wieder ein Verhüterli gespannt - diese normative Kraft des Faktischen wird auch Tells Hühnern und Enten nicht erspart bleiben.
In Antwort auf:Ab 1.3. wird um jedes deutsche Federtier wieder ein Verhüterli gespannt - diese normative Kraft des Faktischen wird auch Tells Hühnern und Enten nicht erspart bleiben.
Ob's hilft? Man muss wohl so viele Ausbreitungswege wie möglich blockieren. Um die Tiere geht's natürlich nicht.
Wieviel "Verhüterli" würden wir Menschen uns wohl selbst überziehen, stürben wir in Massen an einer Seuche? Freundliche Grüße, Andreas